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AutorenbildHans-Günter Päske

🇩🇪 200 Antritte und Punkte bei Bundesliga in Gießen

Aktualisiert: 2. Sept. 2021


Nach unserer Deutschland Tour und plan international Challenge zwischendurch mal wieder Rad-Bundesliga mit Bericht von Runa. "Rund um das Stadttheater" hieß das Rundstreckenrennen mit vier Ecken. Ein Rennen - super organisiert, beantwortet die Frauen- Radbundesliga mit 29 (!) Teilnehmern. Kritische Gedanken zum Tiefpunkt beim organisierten Frauenradsport.


Das Finale zur Deutschen Kriteriums-Meisterschaft der Männer findet in Gießen statt. Das beliebte Rundstreckenrennen "Rund um das Stadttheater" in Gießen bildet den Rahmen für die erstmals nach langjähriger Pause wieder eingeführte Meisterschaft und die Rad-Bundesliga für die Frauen. Gefahren wird auf einem 800 Meter langen Rundkurs mit vier Ecken.

28 Frauen waren angemeldet.


Der Lauf der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» wurde nur für die Frauen und Juniorinnen ausgetragen. Es ging über 40 Kilometer und 50 Runden. Mit dabei waren Runa Kinitz, Gina Haberecht, Marie Lagershausen und Janina Bender.


Logistig wurde wieder groß geschrieben. Runa und Janina reisten ihrer 2. Etappe vom Freitag der Plan International Challenge im Rahmen der Deutschlandtour gleich nach Gießen. Marie kam vom Heimatbesuch im Norden, Gina genoß den Komfort, den Teambus allein zu haben. Allesamt mit den und mit den Sportlichen Leitern Clemens Ludwig, Danilo Ettlich sowie Betreuer Mike Krüger fanden sich bereits Samstag in dem von Chefin Sina Päske organisierten Unterkunft ein.



Janina rollte mit Platz 7 als beste Fahrerin ins Ziel. Sie konnte sich sehr gut im vorderen Feld behaupten und war aktiv dabei. Es folgten mit Plätzen 24, 25 und 26 Marie, Runa, Gina.


Rennbericht von Runa


Am 29. August waren wir bei der Premiere eines Kriteriums in der lila Logistik Rad-Bundesliga am Start. Die RSG Gießen und Wieseck war Veranstalter des Traditionsrennens und mit dem Bundesligarennen der Frauen, der Deutschen Meisterschaft der männlichen Elite-Amateure sowie zahlreichen Nachwuchsdisziplinen und einem Hobbyrennen versprach der Tag ein spannendes Rennprogramm.


Durch eine frühzeitige Anreise am Vortag sowie gute Betreuung seitens Clemens Ludwig, Danilo Ettlich und Mike Krüger konnten sich die Wheel Divas stressfrei auf das Rennen einstellen. Marie Lagershausen, Gina Haberecht, Rieke Möllering, Janina Bender und Runa Kinitz vertraten unser Team. Bei regennassen Bedingungen und 14°C ging es für uns vor allem um ein gutes Mannschaftsergebnis um wertvolle Punkte für die Teamwertung in der Liga zu sammeln.


Es standen 28 Frauen an der Startlinie für ein 40km langes Kriterium, gefahren in 50 Runden mit Punktwertung in jeder 5. Runde (5,3,2,1 Punkte) und einzelnen Prämienwertungen, die durch lokale Sponsoren finanziert wurden. Die Damen vom beheimateten Team RSG Gießen Biehler setzen direkt ab Start ein Ausrufezeichen und schickten die Gesamtführende der Bundesliga Helena Bieber auf eine lange Solofahrt, die ihr am Ende 33 Punkte sowie einen Rundengewinn durch Überrundung des Hauptfeldes und somit einen Start-Ziel-Sieg bescherte. Janina konnte positionierte sich von Beginn an sehr gut im Hauptfeld und konnte in der Wertungsrunde 4 (nach 20km) 3 Punkte und Wertungsrunde 7 (nach 35km) 1 Punkt einfahren. Mit insgesamt 4 Punkten erreichte sie am Ende einen sehr starken 7. Platz. Währenddessen konnte sich Rieke gut in einer Gruppe hinter dem Hauptfeld halten und im Zieleinlauf auf Platz 19 fahren. Marie, Runa und Gina komplettierten das Mannschaftsergebnis auf Platz 24, 25 und 26.


Neben Helena Bieber standen am Ende ihre Mannschaftskollegin Katharina Fox sowie Finja Smekal auf dem Podium. Wir gratulieren allen drei Fahrerinnen zu ihrer Leistung und bedanken uns beim Veranstalter für eine gelungene Erstausgabe eines Kriteriums in der Rad-Bundesliga der Frauen.


Ergebnisse sind hier zu finden. Nachstehend die erste analoge Auswertung.



Wir nehmen ein paar Punkte für die Bundesliga mit nach Berlin. Dort stand Montag 0:35 Uhr nach knapp 500km Heimreise der Bus wieder vor der Tür.


Gedanken:


"Erstmals seit 30 Jahren wieder BDR führt Kriteriumsmeisterschaft ein" verkündete im März 2021 BDR-Vizepräsident Günter Schabel. Geplant waren binnen 3 Monaten fünf Qualifikationsrennen. Die Frauen sahen sich als Teil der Ankündigung, wird doch gleich Teilhabe mindestens auf dem Papier ganz groß geschrieben. Termine :

  • 13. Mai Chemnitz/Sachsen

  • 24. Mai Borsum/Niedersachsen

  • 03. Juni Eschborn/Hessen

  • 11. Juli Walsrum/NRW

  • 31. Juli Schramberg-Sulgen/Württemberg

  • 29. August Finale in Gießen/Hessen

Nichts geschah. Einzig die Regelung zur Verteilung der Startplätze in Gießen wurde bei den Frauen umgesetzt. So durfte eben nicht jede am Rennen teilnehmen. Zugelassen waren die ersten 80 der Radbundesliga- Wertung. 29 (!) U19,- U23,- und Frauenfahrerinnen nahmen dann am Bundesligarennen und dem Kriterium teil. Knapp 50 oder 60% nicht besetzte Startmöglichkeiten: das ist ein sehr trauriges Zeichen und erneuter Tiefpunkt für den deutschen Frauenradsport und die Wertigkeit ausgeschriebener Frauenradbundesliga.


BDR-Vizepräsident Günter Schabel dazu: «Gießen setzt mit der Ausrichtung von Nachwuchsrennen ein Zeichen. In der Corona-Pandemie sind uns im letzten Jahr sehr viele Nachwuchsrennen weggebrochen. Wir als Verband haben eine soziale Aufgabe, den Nachwuchs zu fördern.»

Aha. Das lassen wir mal alle sacken.


Wenn das Ergebnis der "Förderung" und der "sozialen Aufgabe" nur noch 28 weibliche Fahrerinnen aus ganz Deutschland, bestehend dann aus dem Nachwuchs der U19 und U23 und der Frauen, darzustellen versucht, sollten wir dann unser aller Engagement einer ohnehin längst überfällige Evaluierung unterziehen? Was läuft schief? Wollen wir damit zufrieden sein? Wenn "Förderung" und die Umsetzung der "sozialen Aufgaben" unwirksam waren, wie kann dann die seit mehr als 10 Jahren anhaltende negative Tendenz aufgehalten werden? Diese Fragen stellt sich Teammanager Hans-Günter Päske. Er denkt, dass auch insgeheim Herr Schabel über die Resonanz in Gießen enttäuscht ist. Und nun?

Empfehlenswert wäre, dass sich zunächst Teams, Mannschaften, Teilnehmer und der BDR unter Führung von Koordinator Frauenradsport Vera Hohlfeld in die Augen sehen, die Thematik einer sachlichen und damit schonungsloen Prüfung unterziehen, dann Ziele definieren, Wege eurieren - oder was ist die Alternative? Denn bei einem weiter männerdominierten WEITERSO verlöre die Rad-Bundesliga weiter an Wert, Mannschaften werden bei Strafe eigener Erfolglosigkeit auf Alternativen auszuweichen nicht umhinkommen. Wollen wir das?


Die schlechte Besetzung des "Rund um das Stadttheater" - Rennens wird inbesondere auch den Bemühungen der Orgateams der RSG Gießen und Wieseck nicht gerecht. Der Veranstalter hat alles getan. "Wir kommen gern wieder", so sportlicher Leiter Clemens Ludwig in Vertretung der Wheel Divas. Das Rennen, die Orga, selbst das Preisgeld war super!



Weitere Nachrichten auf Radsportnachrichten.com aus Mittelhessen und hier.


Stadt und Presse u.a. Gießener Allgemeine hatte die Veranstaltung exzellent angekündigt und so für den Radsport geworben.

 

Vielen Dank an Torsten Günther, Vorsitzender des ausrichtenden Vereins RSG Gießen-Wieseck sowie die Behörden sowie an die Stadt Gießen. «Wir sind sehr dankbar, dass wir die Genehmigung bekommen haben, dieses traditionsreiche Rennen durchzuführen», so Günther. 1200 Zuschauer waren zugelassen.


Danke auch den Daniel Schumacher | DS Ergebnisdienst für die Zeitmessung.



Beitrag wird redaktionell weiter bearbeitet.



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