Eine Woche voller Schweiß und Tränen geht zu Ende. Die Deutsche Meisterschaft in NRW ließ uns vor allem schwitzen. Wunderschöne Gegend, Sonne satt und eine Radhalle ohne Klimaanlage. Ein Bericht unserer Chefin Sina.
Ende Mai erreichte uns die Info vom BDR, dass die DM Bahn nun auch in Teilen zur Bundesliga gewertet wird. Hintergrund waren die geringen Anmeldezahlen. Man wollte die Teams locken. Kurzfristig mussten wir unseren Plan für die NÖ Tour verwerfen und einen Neuen aufstellen. Clemens und mir rauchten die Köpfe – wer fährt wo hin – um das Material wurde mit Argumenten gerungen, sodass jeder am Ende bestausgestattet zu seinem Wettkampf fahren konnte. Mein größtes Problem – ich bin allein ohne Mechaniker! 3 Tage vor Abfahrt rettete mich Herr Zimmer von Zweiradcenter Stadler, indem er mir seinen Lehrling Joshua für dessen Praktikumstage zu Seite stellte.
Für mich hieß es also nicht Mi- So Niederösterreich, sondern Mo- Sa Kaarst- Büttgen in NRW.
Mit dabei unsere Jüngsten Teammitglieder Lisa-Marie Masnik, Antonia Mühlbach, Linda Paduch und Maren Thümmler. Alle 4 Fahrerinnen starteten das 1. Mal in der Frauenklasse. Es ging für uns also nicht um Platzierungen, sondern um persönliche Zeiten, um einen Status Quo zu erhalten, um zu sehen, ob sie am Feld dranbleiben können.
Montag war Anreisetag. Nach 7 Stunden Fahrt erreichten wir 19 Uhr unsere Unterkunft. Auspacken, Kochen, Essen, Besprechung für Dienstag, Räder umbauen – zack war es 23.30 Uhr und wir fielen k.o. ins Bett.
Dienstag standen für uns die 3000m Einerverfolgung auf dem Programm. Hier konnte sich Antonia mit einer persönlichen Bestzeit beweisen und war am Ende des Tages sehr stolz auf sich. Alle Mädels waren dicht beieinander und das ließ uns auf einen gutes Mannschaftsvierer am Mittwoch hoffen.
Den Mannschaftsvierer konnten wir vorher nur 1x in Berlin ( ohne Lisa) üben. Es blieb nun also zu hoffen, dass alles klappt wie in der Theorie abgesprochen. Angetreten wurde er durch Maren, die den Vierer mit ihrer unheimlichen Kraft gut in Schwung brachte. Kurz stockte mir der Atem, ob die anderen Mädels den Anschluss schaffen, aber bereits in der 2. von 16 Runden hatten sie sich gut gefunden und alles sah sehr harmonisch aus. Nach einer erneuten Führung durch Maren, konnte sie die Schnelligkeit nicht halten und fiel ab. Die anderen 3 Mädels mussten also die restlichen 11 Runden zu dritt bestreiten. Sie haben dies super gemacht – am Ende reichte es jedoch nur für Platz 5.
Die restlichen Disziplinen wie Scratch, Punktefahren, Ausscheidungsfahren und Madison haben unsere Mädels in ihrer Entwicklung gut weitergebracht. Vor allem Antonia konnte sich stets gut im Feld behaupten. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Wir wissen, woran wir intensiv arbeiten müssen, damit die DM 2023 für uns noch besser läuft.
Joshua hat sich schnell ins Team integriert. Wir hoffen ihm einen guten Einblick gegeben zu haben, und freuen uns, wenn er uns erneut das ein oder andere Mal begleiten kann.
Am Ende verging die Woche wie im Flug. Ferienwohnung mit gemeinsamen Kochen, tollen Gesprächen und jeder Menge Spaß. Genau die Mischung, Leistungssport in allen Facetten gepaart mit positivem Teamspirit, ist das was uns ausmacht!
