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AutorenbildHans-Günter Päske

🇩🇪 "Ich habe alles gegeben" - Deutsche Meisterschaft Mannschaftszeitfahren

Aktualisiert: 8. Sept. 2021


Genthin und Radsport, das ist eine traditionsreiche Verbindung. Zum „Spee-Cup“ lud der Genthiner Radsport Club (GRC). Kampfgeist, Angriffslust und viel Training führten zu einer verbesserten Zeit und einem Platz 6. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich habe alles gegeben", umschrieb es einst Julian Alaphilippe. Wir auch nicht. Krankheitsbedingt konnte die Stammmannschaft zur Deutschen Meisterschaft Mannschaftszeitfahren nicht starten.



Das Mannschaftszeitfahren gilt als Königsdisziplin im Radsport und ist eine komplexe Mischung aus individueller Spitzenleistung und purem Teamwork, einer perfekten Choreografie auf dem Rennrad. Einstudierte Abläufe in Höchstgeschwindigkeit sind ideal auf die Straße zu bringen.Die Geschwindigkeit ist im Mannschaftszeitfahren extrem hoch. Auf gerader Strecke sind die besten Teams mit über 50 Km/h unterwegs. Oft nur wenige Zentimeter von der Vorderfrau entfernt, hat häufig keine mehr eine Chance, wenn sie einmal den Anschluss um nur wenige Meter verliert. Mindestens 3 Fahrerinnen müssen das Ziel erreichen, und genauso ist es passiert, in Genthin in Sachsen- Anhalt.



„In diesem Jahr ist der nunmehr 30. Spee-Cup geplant“, sagt der stellvertretende Vereinschef Tobias Buchheister. Wie bereits im vergangenen Jahr stehe die Veranstaltung wieder unter dem Einfluss von Corona. Vom BDR ausgeschrieben war ein Mix: Deutsche Meisterschaften im Mannschafts-, Paar- und Einzelzeitfahren in verschiedenen Altersklassen, Mannschaftszeitfahren, Bundesliga für Männer und Frauen.


Die Mannschaft nominierte sportlicher Leiter Clemens Ludwig wie folgt:

Neben Clemens betreuten Mike Krüger, Sven Haberecht | RSC Strausberg und Malte.



Im Gegensatz zum Einzelzeitfahren, wo eine lange, gleichmäßige Belastung gefahren wird, gleicht ein Mannschaftszeitfahren eher einem Intervalltraining. Die kurze Zeit im Wind lässt Watt und Puls nach oben und in den aeroben Bereich schnellen. Nach geleisteter Führungsarbeit gehts in den Windschatten der Teamkolleginnen "erholen", bis sie erneut an der Reihe ist. Konzentration bei Pulsanschlag. Einstudierter Wechsel, Abwägen der Zumutbarkeit und Empathie für die Mitstreiter und die Ohren bei den Fahrerinnen nebst beim Sportlicher Leiter, der mit dem Teamfahrzeug hinterher fährt. Sind das die Geheimnis erfolgreichen Mannschaftszeitfahrens?


Fahrerinnen, Trainer, Team, Experten wie Sam Sandten tüfteln vorab an der richtigen Mannschaftszusammenstellung. Wer fährt hinter wem? Wer löst wann ab? Lohnt es sich sogar, einen Fahrer zu „verheizen“ und gar nicht bis zum Ziel mitzunehmen?



"Ursprünglich in anderer Besetzung geplant, haben alle das Beste gegeben." schrieben wir 2020. In 2021 könnten wir den Leitsatz wiederholen. Das Ziel, besser als 2020 zu fahren, ist erreicht. Die eigene Schlagmarke zum Spee Cup 2020 mit 56: 49.02 wurde mit 56:37,25 erreicht. Die Abstände nach vorn werden kleiner und sind mit Blick auf Platz 3 nicht unüberbrückbar.


Alles Training, jeder Einsatz lohnte sich. "Das Team ist am Limit gefahren, mehr ging nicht", so sportlicher Leiter Clemens. Weiter zollte er allen Fahrerinnen seinen Respekt, trotz und gerade wegen der ungeplanten Zusammenstellung der Mannschaft. Es fehlten Lotta Schoenemeyer und GIna Haberecht, sie waren gesundheitlich bedingt nicht oder nur sehr eingeschränkt einsetzbar. Stärkste Fahrerin und Teamkapitän Sam hatte sich viel und mehr vorgenommen, was trotz aller Stärke und Willen der anderen Fahrerinnen nicht an jeder Stelle umsetzbar war. Dank und Anerkennung für den Einsatz für jeden Kilometer für das Augenmaß von Sam, für Rieke- die nach 2020 eine tolle Leistungssteigerung hinlegte - und Marie, die mit verbesserter und längerer Führungsarbeit ihre Leistungssteigerung unter Beweis stellte. Grösster Dank gilt Janina, unserer Fahrerin mit der geringsten Radsporterfahrung. Sie war in einem hohen Maß motiviert, das Team in voller Mannschaftsstärke starten zu lassen. Und es ist deshalb ganz und gar kein Wermuttropfen, wenn wir sie „verheizten“.


Bericht: ./. folgt


Der Sieg ging mit einem Schnitt von 47,36 km/h verdient an Lydia Ventker, Adelheid Schütz, Helena Bieber und Katharina Fox. Die Platzierung wie folgt:

Einzelheiten hier

Die Platzierung der Bundesliga ist über das Bundesliga - Portal veröffentlicht. Aktuell liegen wir auf Platz 6 von 13.


Insgesamt eine liebevoll organisierte Veranstaltung, die zurecht eine Erwähnung im "Ländermagazin MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE" und damit zur besten Sendezeit verdiente.


ab Minute 2 gibt´s dann auch etwas von den Damen, vom maxx-solar LINDIG women cycling team


Von 13 Mannschaften der Rad-Bundesliga erschienen 50% nicht. Die andere Hälfte vertreten durch 7 Mannschaften stellten dann wohl die Spitze des deutschen Frauenradrennsports? Wir waren als einer der jüngsten Teams dabei, das auch eine Frage der Einhaltung von Verträgen mit dem BDR, dem Respekt anderer Mannschaften und nicht zuzuletzt dem Veranstalter gegenüber.

Respekt und Höflichkeit erwarten die Frauen allerdings auch: Denn wenn das offizielle BDR- Organ rad-net am 05.09.2021 16:4 Uhr titelt "SKS-Sauerland NRW gewinnt DM im Mannschaftszeitfahren" werden die Frauen wie darin gewürdig? Wie eine Randnotiz mutet es an, wenn es dann ein Leser bis zur zweiten Hälfte des Artikel schafft, zu lesen, dass es auch einen weiblichen Deutschen Meister gibt. Da ist also noch viel Potential noch oben, denn gleiche Teilhabe heisst gleich teilnehmen, das gilt dann auch für Überschriften und Text.



Vielen Dank an die Stadt Genthin, Polizei Sachsen Anhalt, mithin die Regionalbereichsbeamte im Jerichower Land und Revierkommissariat Genthin, Veranstalter Genthiner Radsport Club, den Sponsoren, den teilgenommen Teams sowie dem BDR. Ferner Danke an den RSC Strausberg mit Sven Haberecht und Nobert Falke sowie an Gina Haberecht und nicht zuletzt an Wolfgang Stärke für die Fotos.



Beitrag wird redaktionell weiter bearbeitet.



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