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AutorenbildHans-Günter Päske

🇩🇪 Tot auf Raten für 70€. Deutsche Meisterschaft in Berlin. Meine Meinung.

Aktualisiert: 31. Aug.

"Der organisierte Radsport steht in Deutschland sehr gut da" oder Abseits der Weltspitze? Berliner Bahnradsport ohne Bahn? Nach Berliner Hickhack rettet der BDR die DM. Rettungsversuche auch für einen sterbenden Bahnradsport? Wheel Divas' Hilfe wird ausgeschlagen, wir sind trotzdem dabei. Wollen wir so weitermachen? Eine persöniche Meinung.


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137. Deutschen Meisterschaften Bahnradsport 2024

Die viertgrößte Industrienation veranstaltet im Olympiajahr eine nationale Meisterschaft. Große Töne schallen vor Paris. Es wird Platz 9. Noch schlimmeres verhindern wieder einmal die Frauen und hier nur die Sprinter: Lea Sophie Friedrich sowie im Teamsprint mit noch Pauline Grabosch und Emma Hinze. Herzlichen Glückwunsch!

Der deutsche Radsport driftet weiter ab. Deutsche und Berliner Sportpolitik erreichen weder den Nachwuchs noch die Wheel Divas. Bitter- wir sind nicht allein! Nicht allein im Radsport und gemeinsam mit allen anderen Sportarten: Viel und schön wird geredet, geschrieben und nichts umgesetzt. Phrasendrescherei gegen internationale Binsenwahrheiten. Deutschland schafft sich auch im Sport ab, auch hier ist die Selbstreflektion Fehlanzeige. Nichts hören, nichts sagen, nichts sehen!

Tilla Geisler, Clara Nitschmann, Lara Röhricht.
Tilla Geisler, Clara Nitschmann, Lara Röhricht.

Unser Tun bestimmt die internationale Spitze! Wer sich danach nicht ändert, wird geändert. Aktive Beteiligung mit Gefahr einer Veränderung wird besser abgelehnt, D wird durchgereicht, vom Ausland mitleidig belächelt. Abgelehnt werden auch unsere Versuche, zum Training ins Velodrom zu kommen. Ausbildung, Schulung, Training- alles Fehlanzeigen. Drei Frauen, die es wagen, nehmen sich 7 Tage frei. Sie sehen, erleben und spüren das triste Bild einer nationalen "Meisterschaft". 10 Millionen EUR Budget und kein Geld. Die Sportler geben das Beste, Clara, Tilla und Lara mittendrin. Vergleichsweise liefern wir am Ende unter dem Machbaren ab. Wenn wir nicht hätten müssen, wir wären nicht angetreten zu diesem Experiment DM 2024. Am Ende ist erneut niemand zufrieden.


Ohne Übung keine Meister. Keine Vorbereitung - keine Teilnahme?

Klever agiert, wer den Schein von überhaupt welchen Teilnehmerzahlen erzwingen kann! So bestimmt der BDR, die DM wird Teil der weiblichen Rad-Bundesliga. War die Teilnahme an der DM wegen hiesiger mangelnder Trainingsvorbereitung in Frage gestellt, sind die Divas nun in der Pflicht. Denn es geht um nichts mehr als um Platz 1 der RBL.

Der Vergleich. Links Berlin 2024. Rechts Cottbus 2023.Radsport kann auch Zuschauer oder nicht.


So steht ohne Training wohl und übel die DM 2024 auf dem Plan. Wahnsinn! Kopfschütteln, Abwinken. Deshalb und aus Sicherheitsgründen fallen für uns Diziplinen aus. U.a. 2 Bahn-Vierer, favorisiert noch im Jahresplan unserer Sportlichen Leitung waren zu streichen.

Deutsche Meisterschaft 2023 Cottbus. Sina Päske
DM Cottbus 2023. Mannschaftsverfolgung. Fällt 2024 aus in Ermangelung Training. 📷 Arne Mill

Weitere Absagen folgen aufgrund persönlicher Bedenken unserer Fahrerinnen. Zu recht! Gefahren werden beherrschte und sichere Diziplinen. Am Ende bleiben 3 Diven aus einer 12- köpfigen Mannschaft, die sich einen Kaltstart zutrauen. Das ist wie Matheklassearbeit ohne Üben: Riskant, mit hohem Potential zum Scheitern!


Fahne hoch und Augen zu im Frauenradsport!

Unsere zum Scheitern bereiten Bahnprofis sind Clara Nitschmann, Lara Röhricht und Tilla Geißler. Danke dafür! Ich bin so stolz auf euch, euren Mut und eure Leidenschaft: würde die Sportverwaltung der viertgrößten Industrienation euch für euren Enthusiasmus vergleichweise besser behandeln, dann würdest ihr fliegen!

„Alles, was Du willst, liegt jenseits Deiner Ängste.*** Clara Nitschmann, Lara Röhricht, Tilla Geisler. vl.n.r.

Die mit Berliner Lizenz fahrenden Damen sind auf der Bahn nicht unerfahren. Gott sei Dank ausgebildet in Brandenburg, Sachsen und Thüringen versuchen sie, sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Ich bewundere weiter die Drei, der desolaten Situation mit einer geradezu kindlichen Motiviation zu trotzen. "Scheiß egal, wir machen das jetzt ....."


7 Tage Betreuung, 4 Tage Wettkampf

Angereist am Montag beherbergt diesemal Familie Päske die mutige Diven- Auswahl bis Sonntag. Im Betreuerteam ist auch unser Sportliche- Leiter- Lehrling Paul Rölz. Er betreut arbeitsbedingt ab Freitag Nachmittag. Unsere Mechaniker sind im Schichtwechsel Tim Gerstung und Chefschrauber David Paustian.

Montag Training

Das Velodrom, unser "Berliner Radsport-Wohnzimmer" öffnet die Pforten. 14:30 Uhr können die Drei erstmalig in 2024 auf der Bahn trainieren. Tilla, sitzt nach 4 Jahren mal wieder auf dem Bahnrad. Und das ist auch noch geborgt.  Auch Lara und Clara sind Weltmeister im Ausgraben verschütteten Bahnradwissens. Und dennoch, es ist ein nicht ungefährliches Vorhaben! Wir haben Glück, die Bahn ist nahezu leer. 2 Stunden Trainingszeit sind nun voll mit experimentieren, testen und versuchen. Kettenblätter, Ritzel, Scheibenlaufrad, Lenker, Fahrlinien, Startaufstellung, Startmaschine. Das Wichtigste: Wird das so wichtige Gefühl für die Bahn zurückkommen?


Dienstag Training und Sitzung

Ein zweites Training vor der DM. Lara, Clara, Tilla bewegen sich besser, üben, ändern und trauen sich viele Dinge nicht mehr, bleiben weiter hinter ihrem Können zurück. Die Drei sind vernünftig: Safety first , die anderen ca 50 Sportler auf 250m- Bahn vertrauen darauf. 17 :00 Uhr Sitzung der sportlichen Leiter. Positiv, elektronische Meldung für Diziplinen sind möglich, auch die schnelle Veröffentlichung der Kommuniqué, Startaufstellung und Ergebnisse ist bemerkenswert anders. 4 weibliche Bundesligamannschaften nehmen teil:.Maxx-solar-cycling-Team, PZ Giessen Racing Team, LKT Team - UCI Women`s Continental Cycling Team und Wheel Divas.


Mittwoch Scratch:

Die DM beginnt. Die Diziplinen muss den Damen in Ermangelung eines Trainings freistehen. Wer hat wieviel Mut, Können und Ausdauer? Lobenswert, sie alle fahren die 7,5 km Vollgas. Tilla`s Instinkte erwachen, fährt raus, gewinnt eine halbe Runde Vorsprung, und über mehrere Runden. Der Kopf will, die Beine nicht, der Rundengewinn will nicht gelingen. Zurück ins Feld. Eine grandioser Versuch nach 4 Jahre Pause. Clara und Lara können mehr, bleiben indes in der falsche Übersetzung stecken. Zu hohe Kadenz, das Feld schleicht sind davon. Mehr Mut wünsche ich beiden, ihr könnt auch die dicken Gänge!

Bahnpokal Velodrom Berlin. Temporennen der U19-Elite Juli 2024. Kein Bildmaterial von der DM 2024.


Die Auswertung zeigt, alle fahren am Limit: Körperlich und psychisch. Das Ergebnis entspricht der Vorbereitung. Herzlichen Glückwunsch für euren Mut!

DM 2023 Cottbus. Nick Kracik Zeitmessung für Divas Mannschaft
DM 2023 Cottbus. Nick Kracik Zeitmessung für Divas Mannschaft. 📷 Arne Mill

Positiv auch der Zusammenhalt und der Austausch mit dem Landesstützpunkt Berlin. Dieser besteht aus Nick Kracik, vielen Dank an dieser Stelle.


Freitag: Frauenradsport im Punktefahren.

Paul kommt im Affenzahn von seiner Arbeit, duschen, umziehen und losgehts. Punktefahren ist angesagt. Nur noch 24 deutsche Damen treten an für 80 Runden und 8 Wertungen. Herausragehend Lara. Sie fasst sich ein Herz und fährt eine Wertung ein, will einen Rundengewinn. Es reicht nicht, es wird Platz 21, Clara Platz 19, Tilla Platz 15. Ich denke: "„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“** Für uns relevante Punkte für die Rad-Bundesliga können wir weiter nur schätzen, sind nicht veröffentlicht. Nach 26:03 min gewinnt Pia Grünewald | LKT. Sie sind heil zurück, auch das ist wichtig.



Samstag: 3000m Einverfolgung im weiblichen Bahnradsport

8 Uhr morgen, die Einlasskontrolle im Velodrom schläft. Auf dem Plan stehen 3 x 3000m Einerverfolgung. Unsere DREI-A - ClarA, TillA, LarA- entscheiden sich dafür. Paul selbst in der "Ausbildung" gibt sich Mühe, alles zu beachten: Zeitplan, Material, Motivation und Materialkontolle. Die - das ist lobenswert - ganz ohne Wartezeit perferkt von der "schärfsten Materialprüferin" Christine Mähler organisiert wird. Tim, Auszubildener bei Zweirad Center Stadler und David Paustian sind dabei. Immer schneller werden die Handgriffe, immer besser der Support. Dafür ein Lob!

Ich bin heute nicht eingeteilt, den Hut hat wieder Paul auf. Gleichwohl, mit ein paar Stunden Zeit, will mir ein persönliches Bild von der DM machen.

Nur 24 deutsche Frauen treten überhaupt an. Die Bahn ist schnell. So ist Weltrekordhalter seit 2020 bei den Frauen hier Chloé Dygert in 3:16,937 Minuten. Als 14. startet Clara. Der Start aus der Maschine gelingt, nun ist die Frage: Wer hält am längsten die Schmerzen aus? Sie legt 03:52,325 vor, erreicht damit die Kadernorm.

Track Cycling European Championships Women - U19 - Netherlands - Apeldoorn. Arne Mill

Nahezu gleichgut ist 03:53,826 min Lara und Tilla 03:55,101. Zum Vergleich die beste Deutsche Katharina Fox | MAXX-Solar ROSE Women Racing legt im FInale 03:32,385 mit Platz 1 vor. Dazwischen liegen Welten!

Am Abend tritt Tilla im Ausscheidungsfahren an. Ihre Haßliebe. Der Start verläuft unglücklich, die Kommunikation Tilla/ Paul hat Potential. Auch Dir gebe ich mit: "Drei Wünsche: Die Gabe, nie zu vergessen, was du warst, den Mut, das zu sein, was du bist, die Kraft, das zu werden, was du sein möchtest."* Lara und Clara ist wegen Trainingsmangel die Massendiziplin zu gefährlich. 17 deutsche Frauen muten sich die Diziplin zu.

Tilla wird 10. - beste deutsche Fahrerin. Sie ist beste Berliner Sportlerin. Fabienne Jährig wird zwar Platz 3, startet nicht für den Landesverband Berlin, sondern für die das Continentalteam MAXX-Solar ROSE Women Racing. Ich rede mit Tilla, sie ist sauer. Zurecht.


Aufwand, Nutzen und 0,26%- Beteiligung bei Deutsche Meisterschaft Bahn

Ich rechne mir den personellen und finanziellen Aufwand der Teams und Mannschaften zusammen. Wer soll für die Tristes bezahlen, wer kommt für die Urlaub der Ehrenämtler auf? Lohnt das alles? Ich rede mit vielen, weiß, wer zahlt, wer opfert und wer seinen Aufgaben nicht nachkommt. So ist der "organisierte" Radsport in der jetzigen Form ohne Team oder Stützpunkt unbezahlbar oder ein Sport für Priviligierte. Luxus. Gleiche Teilhabe, schwellenloser Zugang, Gleichberechtigung? Floskeln mit Realitätsverlust. Die geringe Beteiligung von knapp 400 ( ich denke es sind weniger als 300) von 149.500 BDR- Mitgliedern an dieser ja für jeden offenen Meisterschaft spricht auch deshalb für sich.

Die drei A, also Tilla, Clara und Lara sind jedenfalls froh, ein Team zu haben, sagen sie am Essenstisch. Ich glaube das aufs Wort!

📷 Arne Mill

Zielerreichungen der Sportorgane u.a. verankert in der Berliner Regionalen Zielvereinbarung RVZ hatten Fristen. Fazit: Ausnahmslos alle 2020 dort verankertern Ziele sind bleiben unerfüllt.

Es sind Ziele der Berliner Sportinfrastruktur für Personal und Ausstattung, gezeichnet von DOSB, Bund Deutscher Radfahrer, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Landessportbund Berlin und dem Berliner Radsportverband. Wheel Divas sind Teil der RVZ. Sie haben mit den Platzierungen ihren Teil übererfüllt, bleiben aber weiter einzig auf sich gestellt und weit hinter den Möglichkeiten zurück. Weder hauptamtliches Personal, noch Radrennbahn und viel zu wenig Geld. All das sollte von den "da oben" kommen. Und nun?


10 x mehr mehr Geld, 10 x mehr Sport- ein Irrglaube!

In einer von der Deutschen Sporthilfe beauftragten Studie von 2021 sagten 35 Prozent der Befragten Spitzensportlerinnen und -sportler, dass "ihre finanzielle Lage [es] ihnen nicht ermöglicht (hat), sich hinreichend auf den Sport zu konzentrieren". Gleichwohl binnen 10 Jahren verdoppelt sich die Zuwendung für den Radsport. Insgesamt nimmt der Bund Deutscher Radfahrer e.V. (BDR) allein 2022 10 Millionen EUR ein. Davon staatliche Zuwendungen in Höhe von etwa 6,0 Millionen Euro. In Deutschland fördert das Bundesinnenministerium die verschiedenen Bundessportfachverbände jedes Jahr auf Basis ihrer Jahres- und Strukturpläne, mithin auch über die regionalen Zielvereinbarungen.

Die finanzielle Förderung an den Bund Deutscher Radfahrer e.V. (BDR) durch das Bundesministerium 2013 -2023

Gleichwohl die regionalen "Frontschweine" in den Landesverbänden sind am verhungern. Keine Sportler, keine Trainer, kein Geld. Allein Berlin muss mit weniger als 30.000 EUR brutto p.a. Leistungssport der Klassen U11 bis U23 männlich und weiblich auskommen. Geld vom BDR bekommt der Landesverband nicht. Der Bundesstützpunkt ist ein Phantom. Zum Vergleich: Den Erfolg Briten kostet ca 35 Millionen Euro. Und dieser Betrag steht nur für das Bahnradsport-Budget. Darin enthalten sind auch millionenstarke Sponsoren. Sie sehen die Strahlkraft, das Marketing. Wo ist die des deutschen Radsports?

Warum British Cycling auch mehr Sponsoren hat, zeigen allein deren Gesamtauftritt, Markenkern und Marketing. Wenn der BDR mehr als Skoda, Casco, SRM, Krombacher haben möchte, bedarf es eines neuen Produkts. Denn das Wichtigste im Kapitalismus ist immer noch der Absatz der Ware. Wir Lizenz- Radsportler haben kein Produkt.  So ist im Velodrom jedenfalls kein einziger DM- Sponsor. Gähnende Leere für eine glanzlose Veranstaltung.


Wenn du die Wahrheit liebst, müssen wir bereit sein, nicht nur mutig zu sein, wir müssen bereit sein, geduldig zu leiden- so stehts in der Biebel. Sind wir dafür bereit?


"Der organisierte Radsport steht in Deutschland sehr gut da", meint Präsident Scharping.

Wahrnehmung entsteht durch Kombination von Sinnen und Gehirn. Ich sehe nur, was ich sehen will! "Der Radport "feiert sportliche Erfolge, die herausragen – international und auch im Vergleich zu vielen anderen Bereichen im deutschen Sport.", so weiter die Wahrnehmung. Ist das so, ist diese Wahrnehmung auch jene der Mitglieder? Wohl kaum. Das Baden in Mitgliederzahlen täuscht auch. Es fehlt vergleichsweise an allem im organisierten Radleistungssport. So ist der beste Weg zum Erfolg aktuell, den organisierten Sport zu verlassen.


Denn vom "„Rule Britannia“- Weg sind wir weit weg, denn "wir stehen ja gut da....." Inzwischen ist aber den großen Nationen wie D längst das Lachen vergangen, wenn auch die Briten kommen. Einzigartige Radsport-Partys feiern haben wir im Vergleich u.a. zur einst abgeschlagen Nation UK verlernt. „Es war eine unglaubliche Reise, die wir in den letzten 10, 15 Jahren zurückgelegt haben“, sagt Dave Brailsford einst stolz. Heute werden wir Deutschen belächelt, gleichwohl für einen Sir Dave Brailsford ist D nicht bereit.

Der Berliner Radsportverband erodiert, mit ihm die olympische Schwerpunktsportart Radsport. Präsidium, Vorstand, Koordinatoren, die wenigen Sponsoren- fast alles weg. Keine Zeile im offiziellen Organ. Zeitgleich zur DM festgelegt vom nun alleinregierenden Präsidenten Claudiu Ciurea auch noch die 2. Mehrtagesveranstaltung Tour de Berlin | Int. Youngsters Race 2024. Dann vor wenigen Wochen streicht der Berliner Senat die Finanzzusage zur DM. Der BRV sollte damit die DM ausrichten, gibt nach langem Hickhack sie nunmehr wieder ab an den BDR. Seine Berliner Vereine wollte des rudimentäre BRV- Präsidium ersatzweise gar nicht erst fragen. Das Divas- Angebot auf ersatzweise Ausrichtung der 137. Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport 2024 wird vom BRV ignoriert, später vom BDR filetiert. Das Filet, nämlich unsere Sponsoren, kommen mit uns oder gar nicht, so kommen sie nicht. Sichtbar, der nationale Jahreshöhepunkt ist so unteressant, dass nicht ein einziger Sponsor dabei sein will. Auch dort gähnende Leere.

Das deutsche Sportfördersystem ist "zu langsam, zu ineffizient, zu wenig innovativ", befindet selbst der DOSB-Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester im Deutschlandfunk. Mängelfeststellung ohne Mängelbeseitigung.


Turmspringer ohne Turm oder Frauenradsport ohne Radrennbahn

3 Berliner Radrennbahnen abgerissen, gegen 1 Velodrom getauscht. Das ist der Berliner Deal aus 1996. Geblieben ist der Abriß und ein 265- tägiges Zugangsverbot. 100 Tage steht " das Mekka des Berliner Radsports" zur Verfügung.

Davon gehen nun 5 Tage für die DM weg. Mit 95 Tagen versucht die "Sportmetropole Berlin" den Anschluss an den letzten Radsportwaggon nicht zu verpassen. Das Ergebnis heute entspricht der Prognose von 2020: Ohne Halle, Personal und Geld sollte Radsport besser abgemeldet werden. Berlin hat nach dem kürzlichen Wechsel der Junioren nach Cottbus keinen nennenswerten Nachwuchs. Frauennachwuchs ist ohnehin schon immer Fehlanzeige. Von 1990 und 100 Radsportlern je Jahrgang bleibt nun 0 und ein Velodrom, indem sich nichts dreht. 8 Wochen vor der DM dreht sich bei uns der Bahnradsport, wir wollen und müssen profesionell vorbereiten. Berlin antwortet mit Zutrittsverbot 8 ganze Wochen lang, keine Chance für Trainer, Sportliche Leitung und unsere Damen - wieder einmal.

Das Vereinigte Königreich sieht nach dem "Disaster" Olympia Atlanta (1996) Handlungsbedarf. "In der Folgezeit wurde eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, die darauf abzielten, Großbritannien beständig in der Spitze des Weltsports zu etablieren." Es funktioniert. Worauf warten wir?


Mein Fazit zur Deutschen Meisterschaft

Turmspringer brauchen den Turm, Kugelstoßer ihren Platz und Radsportler ihre Halle, ihre Trainer, ihre Aufmerksamkeit und exzellente Infrastruktur. Ohne Turm, Platz und Halle kein Sport. Kein Nachwuchs. Kein Olympia.  "Herausragende Leistungen finden bei Zuschauern, Medien und Sponsoren ein zunehmendes Interesse", schreibt der Bundestag. Interesse haben nur noch 30-50 Zuschauer für eine leidenschaftslose DM. 70 € für ein Ticket gibt dem Interesse den Dolchstoß!

Deutsche Meisterschaft 2023 Cottbus. BRAUßE Franziska - TEUTENBERG Lea Lin ( GER )
Deutsche Meisterschaft. Zuschauer 2023 in Cottbus. Gut organisiert. 📷 Arne Mill

Erlebter Selbstbetrug beim Sarggang des Radsports. Niemand will das sehen oder erleben. Meine Damen, die Jugend, der Nachwuchs, mithin alle, die täglich ihre Zeit in die Leistung stecken, tun mir leid. Sie denken, das ist der Standart. Nein, ist es nicht! Danke an alle, die ihre Zeit investieren. Ihr hätttest weißgott 7 Tage etwas wertvolles machen können. Etwas mit Mehrwert.

Keine Werbung, keine Sponsoren, kein Marketing, kein livestream, keine Fotos, keine 50 Frauen nehmen teil im Ausdauerbereich. Ein Tot auf Raten im nationalen Fördersystem und ich winke ab, auf die Frage eines Landestrainer, wie ich das hier finde.

Ich sehe Sportdirektor Patrick Moster. Er weicht aus. Ich sehe Vizepräsident Leistungssport Günter Schabel. Er nickt mir zu. Ich sehe Präsident Rudolf Scharping. Er sieht farblos, kraftlos und gebrechlich aus. Ein Spiegelbild der Meisterschaft. Gute Besserung!


Blogbeitrag wird redaktionell weiter bearbeitet.

 

Marken des Wheel Divas Cycling Team und des Vereins


*Jochen Mariss, Autor

** Demokrit, griechischer Naturphilosoph

***Jack Canfield, US-amerikanischer Autor und Motivationstrainer

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