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🇩🇪 Eine "echt harte" Deutsche Berg-Meisterschaft mit (un-) klaren Ergebnissen und ein 5. Platz

Aktualisiert: 15. Okt. 2020

Mit Mut, Motivation und Willen gingen wir die Deutsche Berg-Meisterschaft und das letzte Bundesligarennen in Wenholthausen an. Das Profil ist selbst für Hartgesottene hart, noch härter war neben unabgestimmter Kommisärsanweisungen eine bis heute undurchsichtige Ergebnisermittlung. Die Saison 2020 beenden wir stolz mit Platz 5.


Das Rennen war echt hart, sagte auch Linda Riedmann vom Mangertseder-Bayern als spätere Siegerin.

Die Deutsche Meisterschaft Berg der Frauen, Juniorinnen und Junioren fand in diesem Jahr in Wenholthausen statt. Die Titelkämpfe werden im Rahmen des Wertungsrennens zur «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» ausgetragen.




Laut Ausschreibung des Sauerländer Bergpreises hatte der Frauenradsport 73,2 km über 6 Runden und ca 1.800 Höhenmeter zu absolvieren.


Für uns hieß es: Starten, Durchhalten, Abliefern. So auch der Tenor der Mannschaftsbesprechung tagszuvor, zumal es vom BDR positiv hieß: keine Karenzzeit- alle Fahrerinnen fahren durch. Diese Entscheidung wurde dann Freitag 19:15 Uhr via email mit dem Hinweis aufgekündigt, Karenzzeit nunmehr 5 Minuten und alle würden platziert. Das war eine unangenehme Überraschung. Auch wenn die ohnehin viel zu wenigen Wettkampfkilometer erneut schrumpfen, haben wir volles Verständnis. Denn drei Meisterschaften in einem Rennen erfordern einen sehr straffen Zeitplan.


Petrus meinte es gut: Blauer Himmel, indes 8°C kalt starten wie üblich die Juniorinnen zwei Minuten vor den Frauen. Schon am ersten Zielberg zerfaserte sich das Feld. Bei Erreichen des Frauenfeldes an die Juniorinnen konnten einzig Riedmann und Lana Eberle (RBW Radsport Baden-Württemberg) mithalten.


📷 Teammates


Fahrerin um Fahrerin hatten dem Kurs Tribut zu zollen. Die einzeln gestarteten Rennen Junioren/Innen und Frauen vermischten sich. Die Situation mit drei gleichzeitig laufenden Rennen wurde unübersichtlich, und zwar für alle: Kommisäre wie wir hatten kurzzeitig den Überblick verloren, wann wie und wer die Karenzzeit begründet durchsetzt und wie ansagt. Auch Marie ließ das Team nach dem Rennen wissen, dass "am Ende der 2. Runde bei Zielüberquerung Rieke und ich aufgefordert wurden, dass Rennen zu verlassen, da wir bereits hinter dem Juniorenfeld waren". Diese Durchsage war - wie sich später herauszustellen hatte - ein "Kommunikationsfehler" auf dem WAV- Wagen. Dieser Anweisung folgten einige, indes nicht alle. Marie und Rieke folgten jedenfalls widerwillig und fassungslos. Völlig entgeistert sahen auch Fahrerinnen anderer Teams wie u.a. RSG Gießen BIEHLER oder RSV Concordia 1920 Forchheim e.V. aus. Sam, Sandra und Selina ignorierten die Anweisung und fuhren nach Zwischenstop und Klärung mit Sportlichem Leiter Clemens weiter. Jasmin hatte, da an anderer Stelle positioniert, vom Chaos nichts mitbekommen.

Erst Runden später wurde klar: die Information vom Zielwagen war falsch. So schlug zwar die Schwundhexe zu, indes völlig unbegründet.



Gegen 11:30 Uhr und damit vor Veröffentlichung war durch Teamchef Hans-Günter Päske bereits prophylaktisch Einspruch gegen die Ergebnisliste einzulegen. Den Kommisären war die Situation gegenwärtig, nur die Auswirkungen waren unterschätzt. So wurden Fahrerinnen mit gleichen Zeiten unterschiedlich platziert, andere wiederum wegen des Folgens der Durchsage bestraft. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabenstellung. Kommisäre und BDR sagten eine Klärung unter Berücksichtigung der Ereignisse zu. Auswirkungen auf die Gesamteinzel- und insbesondere auf die Mannschaftswertung können aktuell nicht bewertet werden. Es bleibt also spannend, auch bei uns intern, denn es folgte eine hochemotionale Kommunikation zwischen Fahrerinnen und Teammanagement und von dort nochmals zum 21.09.20 sehr sachlich in Richtung und Kommisäre allen voran Lukas Tuschke und BDR- Koordinator Straße Dr. Peter Pagels.


Der unstreitigen Siegerehrung tat das alles keinen Abbruch. The winner is maxx-solar LINDIG women cycling team mit Gudrun Stock, Carolin Schiff, Beate Zanner. Bei den Juniorinnen siegte Linda Riedmann RV Concordia 1926 Karbach, Team Mangertseder Bayern.


Die Bundesligasaison 2020 ist nunmehr offiziell beendet. Unabhängig einer Einzelwertung können wir 2020 den Platz 5 der Gesamtwertung mit nach Hause nehmen. Das 5- beste Team der Bundesrepublik sitzt 2020 damit in Berlin. Platzierung und Gratulation:

  1. RSG Gießen BIEHLER 55 Punkte

  2. maxx-solar LINDIG women cycling team 51 Punkte

  3. Team Stuttgart 41 Punkte

  4. d.velop ladies 39 Punkte

Wir haben das Mögliche möglich gemacht. Der Abstand nach vorn ist nicht unüberbrückbar. Da muss die Infrastruktur für die Fahrerinnen deutlich verbessert werden. Aktuell ist die individuelle Arbeitsbelastung zu hoch und damit bleibt zuwenig Zeit für das Training.


Vielen, vielen Dank auch und insbesondere an das gesamte Team für diese doch sehr, sehr eigenartige Bundesliga- Saison. Wir haben das Beste daraus gemacht !


Wheel Divas Mannschaft

  1. Klotz, Sandra - Heimatverein Dresdner SC 1898

  2. Sandten, Sam - Heimatverein RSV Blankenfelde

  3. Schoenemeyer, Lotta Wheel Divas - Quarantäne

  4. Thümmler, Maren Wheel Divas - Verletzung vom Rennen Oberhausen

  5. Möllering, Rieke - Heimatverein RSC Nienburg

  6. Corso, Jasmin - Heimatverein Zweirad-Gemeinschaft-Kassel

  7. Lagershausen, Marie Wheel Divas

Ursprünglich war übrigens die Berg-DM am 28.06.20 in Göttingen geplant, wurde aber aufgrund Corona-Auflagen abgesagt. Heutiges Rennen wird von der Wenholthauser Dorfgemeinschaft, Renndirektor Heiko Volkert (SVL Sports GmbH) und dem RC Victoria Neheim organisiert. Auch und gerade weil das Rennen wegen der Auflagen ohne Zuschauer stattfand, denken wir, die Alternative der Übertragung per Internet - Livestream via sportdeutschland.tv war eine Superidee und sollte unbedingt weiter verfolgt werden. Im Einsatz waren zwei Kameramotorräder und mehrere stationäre Kameras. Moderiert wurde Übertragung von Sebastian Paddags und Bastian Marks.


Insgesamt eine ausgesprochen tolle und mit viel Herzblut und Engangement organisierte Veranstaltung, berücksichtigt man dann noch die sehr kurze Vorbereitung von weniger als 3 Wochen.


Das Bundesliga- Rennen beim Sauerländer Bergpreis wird uns lange in Erinnerung bleiben. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön !



Eindrücke 2019




Der Artikel wird redaktionell weiter bearbeitet.

 

"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben", sagte der große Schriftsteller George Bernard Shaw. Das Team schließt sich der Meinung Shaw´s an. Wir brauchen ein paar Verrückte , die den Frauenradsport nach vorn bringen.

Vielen Dank an alle, auch an unsere und die Unterstützer des Frauenradsports, die in diesen Zeiten weiter zu uns halten.

Beitrag wird redaktionell weiter bearbeitet.


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