Die Saison 2021 ist bis auf wenige fragile Wettkämpfe so gut wie vorbei. Alles muss auf den Prüfstand. Die Selbstdisziplin zur ständigen ehrlichen Evaluation ist unser Schlüssel für eine erfolgreiche Entwicklung.
Es ist besser, sich selbst zu erobern,
als 1000 Schlachten zu gewinnen.
Dann gehört der Sieg dir.
Er kann dir nicht mehr genommen werden,
nicht von Engeln oder Dämonen,
von Himmel oder Hölle.* Budda
Das hätte eine gute Überschrift zur Standortbestimmung durch Teamchefin Sina Päske, Vize Hans-Günter Päske und die Sportlichen Leiter Clemens Ludwig und Danilo Ettlich sein können.
Disziplin, Selbstkontrolle und Willenstärke sind die wichtigsten Voraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg ob im Beruf, Leben oder auch im Radsport. Es liegt sogar die Behauptung nahe, dass die Selbstdisziplin zur ständigen Evaluation der Schlüssel zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben ist?
Was auch immer, gestern trafen sich die rauchenden Köpfe in Berlin zur Standortbestimmung und zum Feedback auf höchsten Niveau. Das ist für uns "alte Männer" als gestandene Führungskräfte nicht einfach wahrzunehmen, ob Veränderungen im Mannschaftsumfeld es notwendig machen, das eigene Leitungshandeln neu zu adjustieren bzw. optimieren und sich persönlich weiterzuentwicklen.
Jeder frühere Erfolg, die Dynamik des Alltagsgeschäftes bei jeder einzelnen Veranstaltung, bei jedem Wettkampg verstellen hierfür für uns schnell den Blick. Wir wissen, das Erreichen von Offenheit und Akzeptanz für eine persönliche Standortbestimmung und Feedback zum eigenen Leitungs- handeln gelingt oft nur durch eine neutralen Dritten und setzt besondere Kompetenz, Erfahrung sowie Sensibilität voraus.
Unser neutraler Dritter, unser Spiegel, das detailliertes Feedback ist vor allem unsere Fahrersprecherin Marie gespeist mit Informationen ihrer 12 Fahrerinnen. Vielen Dank an dieser Stelle an alle für die vielen Listen, E-Mails, Nachrichten und Telefonate - alles hilft, es besser zu machen.
Schnell konnten vorhandene und fehlende ebenen- und funktionsspezifischen Schlüsselkompetenzen analysiert werden. Was gelang, was nicht und warum? Marketing, Sportbetrieb, mentale Stärken und Schwächen, Vereinbarkeit von Sport und Beruf, Equipment, fehlende Gelder von Stiftung Lotto, dem Landessportbund Berlin, Kadernominierung, Logistik, Trainingssteuerung, Platzierung Bundesliga, Sponsorinn und und und - alles kam auf den Tisch. Auch und inbesondere die unangenehme Dinge. Kernpunkt der Standortbestimmung bildete dann eine lange Diskussion aktueller Aufgabenwahrnehmung von jedem selbst und vor allem eine Evaluierung der Fahrerleistungen, eine Auswertung bisheriger Schwerpunkte, Vorgehensweisen und Erfolge, sozusagen eine eine allumfassende Status Quo-Analyse.
Auf dieser Basis konnten wir nach 7 Stunden und einem hervorragenden Abendessen einen ersten großen umfassenden Ergebnisreports in Form eines Übersichtsbildes gestalten. Hieraus ergaben sich konkrete Handlungsempfehlungen, mitellfristige Ziel- und Maßnahmenplanung, auch einschneidende Änderungen für 2022. Viele Vorschläge sind noch auf dem Tisch, die Richtung ist bestimmt. Es geht weiter oder Berlin muss weiter mit uns rechnen.
Nach und nach dunkelte es. 22:45 Uhr brachen alle auf, den Kopf wie ein Bienenschwarm und voller Leidenschaft für den Radsport.
Fazit:
Es ist leicht, an dich selbst zu glauben und diszipliniert zu sein, wenn du gewinnst und die Nummer Eins bist. Was du aber auch haben musst, ist Glaube an dich selbst und Disziplin, wenn du kein Sieger bist.
Vince Lombardi (1913-1970, amerikanischer Football Spieler, Trainer und Manager)