Virtuell strampelte Gökce mit der deutschen Nationalmannschaft gegen die besten Fahrerinnen der Welt, holt sich in Kroatien jetzt die Körner für die Rennen in der neuen Saison.
Der e-Sport erobert sich langsam aber sicher seinen Platz in der Sportwelt. Vor allem, weil die Szene mittlerweile weit über das Daddeln hinaus ist. Gökce Paul von den Wheel Divas hat es mitgemacht. Sie startete mit fünf anderen Fahrerinnen aus Deutschland bei der UCI Weltmeisterschaft im E-Cycling. Fazit eines echt coolen Events. „Es ist eine sehr interessante Form des Wettkampfes und macht ganz viel Spaß.“
Alle Teilnehmer hatten dafür vorab den gleichen Smarttrainer zur Verfügung gestellt bekommen. Der Wettkampf funktioniert ähnlich einem Computerspiel. Aber statt Konsole oder Joystick sitzt Gökce auf dem Rad und alle Leistung, die sie dort bringt, sieht sie auf dem Bildschirm. Dort strengt sich ihr Avatar genau gleich an. Er überholt, er wird überholt, er kämpft gegen die Uhr.
„Es war spannend zu sehen, wie die besten Fahrerinnen aus der ganzen Welt in einem virtuellen Rennen zusammenkamen und um den Sieg kämpften. Die Technologie von Zwift hat es möglich gemacht, dass wir in Echtzeit gegeneinander antreten und unsere Leistungen messen konnten, auch wenn wir uns auf der ganzen Welt befinden“, erzählt Gökce vom Wettkampf und in der Stimme schwingt auch Tage danach noch die Freude mit, die dieses Event gebracht hat.
20 Stunden pro Woche hatte sie sich intensiv auf die WM vorbereitet, nahm alle Hürden bis zum ersten Ausscheidungsrennen. „Es war eine unglaubliche Erfahrung, gegen einige der besten Rennrad-Fahrerinnen der Welt anzutreten und meine Fähigkeiten auf die Probe zu stellen. Das Level der Konkurrenz war sehr hoch, und ich habe mein Bestes gegeben, um mit den anderen Fahrerinnen mitzuhalten“, sagt Gökce begeistert, auch wenn sie sich im Massensprintfinale nicht für die nächste Runde qualifizieren konnte.
Als nächste große sportliche Aufgabe steht ab dem Wochenende das zweiwöchige Trainingslager der Wheel Divas in Kroatien an. Dann wird wieder live gefahren. Aber sicher auch noch mal über das e-Sports-Event gesprochen.
Gökce zeigte sie sich im Rennen immer wieder unter den ersten 10 Frauen des Feldes. Sie führte bei Kilometer 8,4, war in der 1000m- Marke noch unter den ersten 10. Der Schlussspinrt im großen Feld ergab dann Platz 55 mit 6 Sekunden nach der Siegerin. Dazwischen lagen lediglich Nuancen. Jedoch nur die ersten 30 Fahrerinnen kamen eine Runde weiter um den WM Titel in zwei weiteren Runden auszufahren im Ausscheidungsmodus
Esports-WM 2023 ist ein Ausscheidungsfahren in drei Runden. Die Wettbewerbe setzen sich aus drei Rennen zusammen. Sie bauen sich aufeinander auf.
“The Punch” Die WM-Rennen finden auf der neuen Schottland-Karte von Zwift statt. Los geht es bei den UCI Cycling Esports World Championships mit “The Punch” auf dem Rolling Highlands-Kurs. Das ist ein 14,1 Kilometer langer Parcours. Die besten 30 Fahrerinnen und Fahrer dieses Formats qualifizieren sich für das nächste Rennen, der Rest scheidet aus.
“The Climb” Disziplin Nummer zwei ist “The Climb”. Bei diesem Bergrennen geht es auf der Scotland’s City and the Sgurr Strecke über einen 8,6 Kilometer langen Kurs, bei einem Höhenunterschied von 161 Metern pro Runde. Die zehn besten Fahrerinnen und Fahrer dieses Rennens kommen in die dritte Runde: “The Podium”.
“The Podium”. Das Podiumsrennen findet auf dem Glasgow Crit Circuit statt - eine drei Kilometer lange Strecke mit 33 Höhenmetern. Es funktioniert wie ein Ausscheidungsfahren. Bei jeder Zieldurchfahrt fliegt eine Fahrerin bzw. ein Fahrer raus, bis nur noch die besten Drei übrig sind. Diese Gruppe macht bis ins Ziel die Weltmeisterin bzw. den Weltmeister unter sich aus.
Gökce Paul´s Heimatverein ist die Radsportgemeinschaft Hannover e.V.. Sie berichtet: